Das Cannabis-Präventionsprojekt „Kiffen bis der Arzt kommt?“ der Landesärztekammer Hessen besuchte am Dienstag, den 8. Oktober, die Alfred-Delp-Schule in Lampertheim, die für ihre gute Präventionsarbeit bekannt ist. Frau Katja Möhrle von der Landesärztekammer wünscht sich, mit ihrem Präventionsteam möglichst viele hessische Schulen zu erreichen.
Dr. med. Karl-Wilhelm Klingler verbrachte an diesem Vormittag seine Zeit nicht in der Arztpraxis, sondern ging mit den Jugendlichen der 7.Jahrgangsstufe ins Gespräch, um sie über die Risiken des Cannabiskonsums zu informieren.
Gottfried Stürmer, der in seiner Rolle als Bürgermeister von Lampertheim an der Veranstaltung teilnahm und Angelika Beckenbach, die Erste Kreisbeigeordnete, betonten, dass besonders Jugendliche die Auswirkungen von Cannabis oft unterschätzen und die potenziellen Langzeitschäden nicht ernst nehmen. Sie gaben zu, dass die Politik an dieser Stelle die Verantwortung für die Aufklärung der Jugendliche und deren Schutz übernehmen muss. Die jungen Menschen haben sehr viele Fragen und sind verunsichert, was auch mit der Teillegalisierung dieser Droge auf der politischen Ebene in Verbindung steht.
Ein zentrales Thema war die Beeinträchtigung der geistigen und körperlichen Gesundheit. Dr. Klingler erklärte, dass der Konsum von Cannabis das Risiko psychischer Erkrankungen erhöhen kann, darunter Angstzustände und Depressionen. Ebenso könne der Wirkstoff THC die Lern- und Gedächtnisfähigkeit beeinträchtigen, was besonders in der Schulzeit schwerwiegende Folgen haben kann. Darüber hinaus sprach er über die sozialen Konsequenzen, die der Cannabiskonsum mit sich bringen kann. Fehlzeiten in der Schule, sinkende Leistungen und das Abgleiten in problematische Freundeskreise seien nur einige der Folgen, die nicht selten in kriminellen Aktivitäten münden können.
Besondere Aufmerksamkeit wurde der Frage gewidmet, wie man Jugendlichen präventiv helfen kann. Die Konrektorin der Schule, Petra Popp, betonte die Bedeutung eines offenen Dialogs zwischen Eltern, Lehrern und Schülern. Sie rief dazu auf, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Jugendliche über ihre Sorgen und Probleme sprechen können, ohne Angst vor Verurteilung zu haben.
Die Schülerinnen und Schüler wurden ermutigt, Fragen zu stellen und ihre Meinungen zu teilen. Die rege Beteiligung zeigte, dass das Thema von großem Interesse ist und viele Jugendliche bereits Erfahrungen mit Cannabis in ihrem sozialen Umfeld gemacht haben.
Die Suchtpräventionsbeauftragte der Schule, Katrin Schmitt, betonte den Wert der Präventionsarbeit im schulischen Alltag. Die Themen des Vortrags werden im Unterricht von den Fachlehrern und Klassenlehrern nachbereitet, um eine nachhaltige Aufklärung zu erreichen.
Zum Abschluss des Vortrags wurde auf die Ausstellung mit den Infotafeln in der Schule hingewiesen, und es wurden Anlaufstellen für weiterführende Hilfe und Beratung vorgestellt. Der Vortrag war ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Gefahren des Cannabiskonsums zu schärfen und die Jugendlichen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Gesundheit zu ermutigen.