Bei Projektwoche Arbeitsgruppen gegründet / Wandmalereien in den Gängen / Hilfestellungen zum Thema Mobbing 600 Schüler erleben Unterricht einmal anders

Von unserem Mitarbeiter Dieter Stojan

Lima - Projektwoche

Grußkarten, Schmuck und Töpfe wollen die Schülerinnen für das Lima-Projekt auf dem Wochenmarkt verkaufen.
© sto

Lampertheim. Drei Tage ruhte der Schulbetrieb in der Alfred-Delp-Schule. Stattdessen konnten sich die Schüler nach ihren eigenen Interessen und Neigungen betätigen. Bei der Projektwoche hatten sich fast 30 Gruppen formiert. Laut Rektorin Sylvia Meier und Stellvertreter Alexander Böhm hatten die Lehrer zwar eine Themenauswahl vorgegeben, aber die 600 Schüler konnten frei wählen, welcher Arbeitsgruppe sie angehörigen wollten.

Außerdem wurde der Klassenverband aufgelöst, um jene Schüler zusammenzubringen, die die gleiche Zielsetzung hatten. So vielfältig die Interessen, so vielfältig waren auch die Themen, denen sich die Schüler widmen konnten. Ein Handzettel stellte die Themen der AGs vor sowie die Lage der Präsentationsräume. Nach der offiziellen Begrüßung durch die Rektorin setzte ein lebhaftes Hin und Her der Schüler ein, um auch die Arbeitsergebnisse der Mitschüler zu erkunden.

Zu sehen gab es dabei in reichem Maße. Alle hatten zu plakativen Werbemaßnahmen gegriffen und verdeutlichten mit Fotos, Malereien und Hinweisen, was das jeweilige Anliegen ist. Schon in den Gängen konnte man Wandmalereien bewundern, die ein beachtliches Darstellungsgeschick bewiesen und Themen wie die Entwicklung des Menschen oder die Einflüsse, die auf Menschen einwirken, darstellten.

Mobbing hatte sich eine Gruppe als Thema gewählt und gab ihren Mitschülern in Form von Cartoons Hilfestellung bei der Vermeidung und Abwehr dieser Zeiterscheinung. Die Schulgruppe „Erste Hilfe“, die sich unter fachlicher Unterweisung einmal in der Woche trifft, demonstrierte die Seitenlage bei Unfallopfern. Einige Schüler versuchten sich im Bau von Motorseglern.

Aufwendig war der Saal des Lima-Projektes gestaltet. Die Schule unterstützt seit 1987 eine Schule im Elendsviertel von Lima, der Landeshauptstadt von Peru. Die finanzielle Unterstützung reicht dabei von der Finanzierung einer Schulspeisung bis zur Investierung in Gebäude und Fahrzeuge. Während rings an den Wänden Fotos die dortige Armut dokumentierten, hatten die Schüler auf den Tischen ihre selbsterstellten Arbeiten ausgestellt, die eine künstlerische Qualität erkennen ließen. Sie reichten von Grußkarten über Schmuck, bemalten Töpfen bis zu selbsthergestellter Marmelade und Waffeln. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wollen die Schüler auf dem Wochenmarkt am 27. Juni ausstellen und verkaufen. Der Erlös kommt dem Lima-Projekt zugute. Eine andere Gruppe hatte sich mit der Herstellung von Naturkosmetik beschäftigt. Vaseline mit Zimtöl, Lippenbooster oder Feuchtigkeits-creme wurden eigenhändig hergestellt und nicht nur den interessierten Mitschülern zum Verkauf angeboten, sondern gleichzeitig auch die Produktherstellung offeriert. Zusätzlich wurde an Jeans demonstriert, wie man mit einfachen Mitteln Löcher, Schlitze oder Abnutzungserscheinungen nachträglich aufbringen kann.

Auch die Theater-AG machte Reklame und führte altbekannte Sketche wie „Ilse auf dem Bauernhof“ oder „Die Wirklichkeit des Seins“ auf, jeweils reichlich mit Beifall der Zuschauer bedacht. Lehrer Heinrich Kraft meinte dann auch, dass es Sinn der AG sei, dass die Schüler lernten, frei zu sprechen. Ausstellungen über Ausflüge und den Besuchen von Museen, aber auch Radtouren in die nähere Umgebung wurden offeriert, nicht ohne Hinweise auf die Sicherheit der Fahrräder.

© Südhessen Morgen, Montag, 15.06.2015

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